Das Mostviertel ist Teil 1 der Reihe „Vier Viertel Immo“
Ausgangspunkt für unsere Vier Viertel Immo- Reihe ist die Kooperation von Raiffeisen Research und Raiffeisen Immobilien. Raiffeisen Research veröffentlicht bereits seit ca. zwei Jahren Berichte zu den Entwicklungen der Immobilienmärkte in den österreichischen Bundesländern. Vor kurzem ist der Immmobilienmarktbericht für Niederösterreich erschienen. Dessen Inhalt und Erkenntnisse wollen wir Ihnen natürlich nicht vorenthalten und haben die spannendsten Chancen und Entwicklungen, die der NÖ Immobilienmarkt bereit hält, für Sie aufbereitet. Los geht’s mit der aktuellen Marktlage im Mostviertel.
Der aktuelle Immobilien Report von Raffeisen Research, Raiffeisen Immobilien und der Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien zeig,t dass die Nachfrage nach Wohnimmobilien in Niederösterreich ebenso wie ihre Preise im Zuge der Corona-Krise gestiegen sind. Der Preiszuwachs bei Einfamilienhäusern etwa lag in Niederösterreich 2020 bei 7,6% und damit über dem Österreich-Schnitt von 7%. Denn die Corona-Pandemie hat den Traum vom Landleben bei vielen Menschen noch verstärkt.
Wohntraum: Ein Haus im Grünen
In einer von Raiffeisen Immobilien bei Gallup in Auftrag gegebenen Umfrage1) gaben 78% der Befragten an, dass sie in der Krise lieber am Land leben wollen. Von diesem Nachfragetrend profitierte auch der Wohnimmobilienmarkt im Mostviertel. Viele Städter zieht es ins Grüne, daher ist die Nachfrage nach Häusern sehr hoch. Im Sektor Investmentimmobilien sind kleinere Zinshäuser und Anlageobjekte mit gemischter Nutzung in zentraler Lage gut nachgefragt. Preisliche Hotspots innerhalb des Mostviertels sind die Bezirke Tulln, Amstetten sowie St. Pölten Stadt & Land, die von ihrer guten Verkehrsanbindung und der Nähe zu Wien besonders profitieren.
Immobilienpreise steigen
Dass die Immobilienpreise nach oben gehen, zeigt sich auch anhand der Transaktionszahlen: Obwohl die Anzahl der Immobilienverkäufe im Mostviertel 2020 mit 4.240 unter dem Vorjahr (4.370) lag, stieg das Transaktionsvolumen (Wert aller veräußerten Objekte) von € 655 Mio auf € 693 Mio. Im Schnitt berappt man für eine Eigentumswohnung im Mostviertel rund € 2.678/m2, für ein Haus muss man € 2.307 m2 auslegen (jeweils Durchschnittswerte neue/gebrauchte Immobilien). Der Quadratmeter Baugrund schlägt sich mit rund € 70 zu Buche, wobei hier St. Pölten Stand (€ 182/m2) und Tulln (€ 94/m2) deutlich darüber liegen. Am günstigsten sind Grundstücke im Bezirk Lilienfeld mit € 37/m2.
Chance für ländliche Regionen
Seit Beginn der Corona-Krise erfreuen sich auch ländlichere Regionen im Umkreis von ca. einer Stunde Fahrzeit rund um Wien großer Beliebtheit. Hotspots im Mostviertel sind hier etwa Tulln oder – dank der guten Verkehrsanbindung – auch St. Pölten. Die gestiegene Akzeptanz von Home-Office im Zuge der Corona-Krise verstärkt diesen Trend. Wer nur mehr an einem oder zwei Tagen pro Woche an den Arbeitsplatz pendeln muss, nimmt größere Entfernungen eher in Kauf.
In Zukunft wird daher vor allem der digitalen Infrastruktur als Voraussetzung für Home-Office wachsende Bedeutung zukommen. Wenn der Zugang zu Breitband-Internet gegeben ist, könnten auch Regionen, die von den Ballungsräumen weiter entfernt liegen, wie etwa der Bezirk Lilienfeld für Immobiliensuchende attraktiver werden.
1) Computer Assisted Web Interviews, durchgeführt vom Österreichischen Gallup Institut im November 2020, repräsentativ für die österreichische Bevölkerung von 20 bis 65 Jahren, n = 1.000